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Bauträger-Initiative für leistbaren Wohnraum

2. August 2023

 

Bauträger-Initiative setzt sich für leistbares Wohnen ein
Steigende Wohnkosten in Österreich: Bauträger schlagen Alarm

Die sinkenden Baubewilligungszahlen machen es deutlich: Der heimische Wohnungsmarkt ist im Umbruch. Wurden 2021 in Österreich noch rund 77.000 Wohneinheiten bewilligt, waren es 2022 nur noch 62.600. Für das laufende Jahr 2023 rechnen Experten mit weiter sinkenden Zahlen. Vor allem in der Bundeshauptstadt Wien, wo jährlich 17.300 neue Wohnungen benötigt werden, konnte der Bedarf im Vorjahr mit rund 16.000 neuen Wohnungen nicht gedeckt werden.

Bauträger entwickeln Lösungsvorschläge

Worauf die sinkenden Baubewilligungszahlen zurückzuführen sind? Die Verantwortlichen der Bauträger Arwag, Altmannsdorf-Hetzendorf, EBG, Neues Leben, ÖSW und Wien-Süd kennen zwei Gründe: die hohen Bau- und Grundstückspreise und die langwierigen Verfahren. Mit der Initiative „Mehr leistbaren Wohnraum schaffen“ wollen sie gemeinsam Lösungsvorschläge entwickeln.

Die Initiative fordert unter anderem, dass bezahlbarer Wohnraum als öffentliches Interesse eingestuft wird, wie dies bereits bei großen Infrastrukturprojekten der Fall ist. Außerdem sollen die Baugenehmigungsverfahren beschleunigt werden, indem die erste von drei Instanzen gestärkt und Bau- und Umweltverfahren gleichzeitig durchgeführt werden.

Kurze Verfahren gefordert

Ein großes Problem sind die langen Verfahrensdauern von bis zu zehn Jahren zwischen Grunderwerb und Fertigstellung. Ein Vorschlag der Initiative sieht vor, die Einspruchsrechte der Anrainer neu zu regeln. In erster Instanz sollen Anrainer „konkrete und begründete Einwendungen“ vorbringen können, um Parteistellung zu erlangen. In den weiteren Instanzen sollen die Nachbarn zwar weiterhin klagen können, diese Klagen sollen sich aber auf Schadenersatzansprüche beschränken, um nach der erstinstanzlichen Genehmigung zügig mit dem Bau beginnen zu können.

Naturschutz und Wohnbau

„Naturschutz und Wohnungsbau dürfen nicht im Widerspruch stehen“, machen die Bauträger auf ein sensibles Thema aufmerksam. Durch die Schaffung von Ersatz- und Ausgleichsflächen für die Natur soll der Widmungsprozess verbessert werden. Die Bauträger warnen vor unnötigen Verzögerung, die manche Projekte um Jahre in die Länge ziehen.

Familienwohnungen fehlen

Ein weiteres von den Bauträgern angesprochenes Problem sind fehlende familiengerechte Wohnungen. Der geförderte Sektor könne den Bedarf an leistbaren Wohnungen besser abdecken als der frei finanzierte Sektor, der in den letzten Jahren vor allem zu kleine Wohnungen gebaut habe. Die Gemeinnützigen appellieren an die Politik, die laufenden Finanzausgleichsverhandlungen auch für Gespräche über die Wohnbauförderung zu nützen und nicht zweckentfremdet zu verwenden.

 

Fazit: Politik und Wirtschaft muss gemeinsam handeln

Steigende Wohnkosten und sinkende Baubewilligungszahlen führen zu einem deutlichen Mangel an leistbarem Wohnraum. Die Initiative „Mehr leistbaren Wohnraum schaffen“ fordert daher eine Beschleunigung der Baubewilligungsverfahren, eine Neugestaltung des Nachbarschaftsrechts und eine verstärkte Förderung des geförderten Wohnbaus. Politik und Bauwirtschaft müssen sich gemeinsam diesen Herausforderungen stellen und eine nachhaltige Lösung für den steigenden Bedarf an leistbarem Wohnraum in Österreich finden.

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