Nach einem eher verhaltenen Jahr 2024 zeigt sich der österreichische Immobilienmarkt 2025 wieder dynamischer. Sowohl Angebotspreise als auch Nachfrage ziehen an. Eigentumswohnungen verteuerten sich im Schnitt um 4 Prozent, Häuser sogar um 6 Prozent. Gleichzeitig nahm die Zahl der Anfragen deutlich zu – bei Wohnungen um 22 Prozent, bei Häusern um 8 Prozent. Besonders aktiv sind Interessenten in Wien, Tirol und der Steiermark.
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern bleiben markant. Tirol führt weiterhin die Preisskala an: Rund 7.000 Euro pro Quadratmeter kosten Wohnungen, ein typisches Einfamilienhaus nähert sich mit knapp 997.000 Euro der Millionengrenze. Ganz anders die Situation im Burgenland, wo Käufer im Schnitt nur 2.436 Euro pro Quadratmeter für ein Haus zahlen und ein Einfamilienhaus bereits ab rund 317.000 Euro zu haben ist. Damit bleibt die Region entscheidend für das mögliche Budget.
Im Burgenland sind Wohnungspreise im Median um satte 38 Prozent gestiegen – vor allem durch neue Projekte mit höheren Verkaufspreisen. Die Steiermark bildet bei Häusern eine Ausnahme: Hier sanken die Angebotspreise um rund 3 Prozent, während die Nachfrage nach Wohnungen stark zunahm. In Kärnten kletterten Hauspreise um 11 Prozent, allerdings kühlte das Kaufinteresse dort etwas ab. Wien und Vorarlberg verzeichneten den stärksten Anstieg bei der Nachfrage nach Häusern, gefolgt von Tirol und Salzburg.
Ein Haupttreiber für die Preisentwicklung ist die Angebotsknappheit. 2024 wurden österreichweit nur rund 32.100 Wohnungen neu bewilligt, ein Rückgang von 8,5 Prozent. Zum Vergleich: 2017 waren es noch über 70.000. Auch die Zahl der Fertigstellungen sinkt seit zwei Jahren deutlich. Neue Wohnungen bleiben damit Mangelware, und ein Anstieg ist frühestens ab 2027 zu erwarten. Besonders in gefragten Lagen führt das zu einem engen Markt und steigenden Preisen.
Der hochpreisige Immobilienmarkt zeigt ein differenziertes Bild. Luxus-Einfamilienhäuser legten zuletzt im Schnitt um 13 Prozent zu, während die Preise im breiten Hausmarkt zeitweise stagnierten. Käufer in diesem Segment reagieren weniger sensibel auf Zinsen oder Finanzierungsregeln. Bei Luxuswohnungen dagegen war ein Rückgang zu beobachten – hier sorgen strengere Regeln, etwa bei Ferienwohnsitzen, sowie ein größeres Angebot für Zurückhaltung. Entscheidend bleiben Qualität, Lage und ein plausibler Preis.
Für Eigentümer, die verkaufen möchten, bietet die steigende Nachfrage gute Aussichten. Realistische Angebotspreise sind jedoch entscheidend, um qualifizierte Interessenten anzusprechen. Gut aufbereitete Exposés, vollständige Unterlagen und eine gepflegte Präsentation – vom Grundriss bis zur Außenanlage – verkürzen die Vermarktungsdauer spürbar. Besonders in Regionen mit geringem Neubau können gepflegte Bestandsobjekte punkten.
Auch Käufer profitieren, wenn sie gut vorbereitet in den Markt gehen. Eine solide Finanzierung, realistische Kalkulation der Nebenkosten und Flexibilität bei Lage oder Ausstattung erhöhen die Chancen. Neubauten punkten oft mit Energieeffizienz, während Bestandsobjekte mehr Charme und bessere Lagen bieten können. Da attraktive Immobilien schnell vergeben sind, lohnt es sich, Alerts zu setzen und Besichtigungstermine rasch wahrzunehmen.
Für 2025 wird ein leichter Preisanstieg von rund 0,5 Prozent erwartet. Ab 2026 rechnen Experten mit jährlichen Zuwächsen von etwa 3 Prozent. Der Bedarf an Wohnraum bleibt hoch, das Neubauangebot knapp. Damit werden die Preise vor allem in guten Lagen weiter steigen. Während der Westen teuer bleibt, bietet der Osten nach wie vor mehr Auswahl. Entscheidend für Käufer wie Verkäufer ist ein realistischer Blick auf Lage, Segment und Qualität.
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